Roman-Anfang Nummer 237
Während alle aus seinem ehemaligem Freundeskreis sich im Karriere-Himalaja rumtrieben, da wo die Luft dünn wird, die Schritte schwerer, aber der Erfolg umso bedeutender, hatte sein Weg nach oben ungefähr auf der Höhe von Clausthal-Zellerfeld ein jähes Ende gefunden. Da oben waren sie stark, schön und wenige, in der gleißenden Welt des Erfolgs, des Abenteuers. Hier unten waren sie zu abertausenden in langsamen Reise-Bussen unterwegs, die Haare frisch lila getönt, mit beigen Allzweck-Westen von C&A oder P&C uniformiert, auf der Suche nach Schnäppchen, einem richtig tollen Schnitzel oder einer neuen Gehhilfe.
Grete war oben, zwar noch nicht ganz, aber schon sehr weit. War mit dem Touareg bis Kathmandu gefahren, hatte sich in die North Face Klamotten geschmissen, und war frisch und fröhlich in Camp 3 angekommen. Mit Dietmar, dem Zahnarztsohn und Personalvorstand, im 2-Mann-Zelt liegend, plante sie den finalen Aufstieg. Über gefrorene Leichen, die Dietmar ihr bereitwillig vor die Füße warf, war der Gang nicht so schwer. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Gipfel in Sicht war, und wenn sie beide ganz oben angekommen waren, würden sie sich einen Schampus aufmachen und sich lieben. Die Sherpas würden seine Sperma ihre Gebärmutter hoch tragen, ganz ohne zusätzlichen Sauerstoff, und das Kind würden sie Edmund oder Hillary nennen, und es hätte Augen so blau wie der Himmel, und Haare so hell wie der Schnee.
Der Wecker klingelt, holt ihn wieder zurück. Er nimmt den Kochbeutel aus dem heißen Wasser, schneidet das Plastik auf und gießt das Hühnerfrikassee über den Reis. Den Teller auf seinen nackten Oberschenkeln balancierend rollt er zum Kühlschrank und holt die letzte Flasche Weißwein heraus. Die heiße Sauce hinterlässt wie gestern und den Tag davor einen roten Brandfleck auf seiner Haut. Später wird er mit dem Bademantel die Sauce von seinem leblosen Fleisch wischen.
Er kennt viele Tiere ohne „E,“ ruft dennoch nicht an.
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Heute ist Feiertag, da wird hier nicht gekocht.
Grete war oben, zwar noch nicht ganz, aber schon sehr weit. War mit dem Touareg bis Kathmandu gefahren, hatte sich in die North Face Klamotten geschmissen, und war frisch und fröhlich in Camp 3 angekommen. Mit Dietmar, dem Zahnarztsohn und Personalvorstand, im 2-Mann-Zelt liegend, plante sie den finalen Aufstieg. Über gefrorene Leichen, die Dietmar ihr bereitwillig vor die Füße warf, war der Gang nicht so schwer. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Gipfel in Sicht war, und wenn sie beide ganz oben angekommen waren, würden sie sich einen Schampus aufmachen und sich lieben. Die Sherpas würden seine Sperma ihre Gebärmutter hoch tragen, ganz ohne zusätzlichen Sauerstoff, und das Kind würden sie Edmund oder Hillary nennen, und es hätte Augen so blau wie der Himmel, und Haare so hell wie der Schnee.
Der Wecker klingelt, holt ihn wieder zurück. Er nimmt den Kochbeutel aus dem heißen Wasser, schneidet das Plastik auf und gießt das Hühnerfrikassee über den Reis. Den Teller auf seinen nackten Oberschenkeln balancierend rollt er zum Kühlschrank und holt die letzte Flasche Weißwein heraus. Die heiße Sauce hinterlässt wie gestern und den Tag davor einen roten Brandfleck auf seiner Haut. Später wird er mit dem Bademantel die Sauce von seinem leblosen Fleisch wischen.
Er kennt viele Tiere ohne „E,“ ruft dennoch nicht an.
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Heute ist Feiertag, da wird hier nicht gekocht.
loco en la cocina - 1. Mai, 09:42