Dienstag, 8. April 2008

Hätte so gern schon so lange was geschrieben.

Und jetzt mach ich es auch. Ich hatte schon vor ewiger Zeit im Blog von Sebastian Dickhaut (link siehe rechts) zu diesem Posting
http://www.rettet-das-mittagessen.de/blog/?p=774

folgenden Kommentar geschrieben:

Wer des Englischen sehr mächtig ist sollte sich folgendes Buch anschauen: “In Defense of Food”, geschrieben von einem Herrn Michael Pollan und gerade frisch auf dem Markt. Obwohl es für den amerikanischen Markt geschrieben wurde und auch dieses genauer beleuchtet, kann man einige Parallelen zu unserem Koch und Essverhalten ziehen. Wir (als Gesamtgesellschaft) achten immer mehr auf unsere Gesundheit, wollen nur das richtige Essen um dünn und fit zu sein und doch werden wir immer fetter. Die sogenannten Wohlstands-Krankheiten häufen sich, auch in der dritten Welt. Herr Pollan beleuchtet genau die Machenschaften der Food-Industrie wenn es darum geht Ernährungsguidelines festzulegen. Ebenfalls unter seine Lupe kommt die Dreifaltigkeit der Industrie, Wissenschaftler und Journalisten die Essen von einem einfachen natürlichen Prozess in eine nur auf Nährwerte schauende Ideologie umgepolt hat. Aus Essen wurde ernähren, und daraus wurde wie er es nennt Nutritionism- “Nährwertismus.”

Für alle die verlernt haben wie man sich gut und gesund ernährt ohne allen falschen claims hinterher zu laufen gibt er diesen Rat:

Eat food. Not too much. Mostly plants.

Ich finde das macht Sinn. Auch, und vielleicht gerade, weil es so simpel ist.

Es sind nun schon 6 Wochen vergangen seit ich das schrieb und seitdem hat Herr Paulsen einen Bericht über Thilo Bodes Buch "Abgespeist" abgeliefert (link http://antsinp.antville.org/stories/1775959/
ich kann kein html).

Was wollte ich sagen?
Ach ja.

Der Unterschied dieser Bücher ist klar erkennbar:
"In Defense Of Food" geht das Problem der schlechten Ernährung konsequent an. "Ja, wir werden belogen, aber wir wollen es auch so." ist hier der Grundtenor, denn Pollan hat erkannt dass die Industrie nur eine Teilschuld trägt. In unserem Wahn schlank, schön und erfolgreich zu sein haben wir, die Konsumenten, das auf den Teller bekommen was wir verlangten. Das die Industrie damit noch mehr Geld verdienen kann als mit "echten" Lebensmitteln ist einer von vielen Gründen warum diese Industrie unseren Wünschen so gerne nachkommt.

Aber Pollan liefert auch Lösungen, ohne gleich in utopische Schwelgerei zu verfallen. Zu einem sein Motto. Er rät zu eigenem Anbau (vielleicht etwas optimistisch) gewähltem Einkauf und auch mal Verzicht.

Bode geht da anders ran: Die Verantwortlichen der Lebensmittelindustrie sind nur Betrüger. Fertig. Aus. Das wars.

Nein Sie sind geschäftlich vielleicht etwas zwielichtig, verkaufen kann man aber nur das was der Kunde will. Und der will billig.

Ich schweife kurz ab: Ich verdiene mein Geld damit Lebensmittel hübsch zu machen. Meist für Zeitschriften, aber auch für die Werbung.

Ich habe in meiner werblichen Tätigkeit noch nie ein Produkt in den Händen gehalten, das auch nur entfernt an das erinnerte was später, dank meiner Hilfe, oder der anderer Food-Stylisten, auf der Verpackung abgebildet wurde.

Wenn ein Mercedes vergleichbar schlecht gebaut werden würde, wie ein Lebensmittel, würden die Käufer die Niederlassungen abbrennen. Die Fleischstücke sind grau? Die Tomaten rehydriert? Egal. Aber wenn der Kotflügel des Neuwagens gelb wäre der Rest des Wagens aber schwarz, würde keiner den Wagen annehmen. Im Laufe eines Lebens geben wir für unsere Ernährung sicher mehr aus als für Neuwagen, trotzdem schlucken wir alles was uns geboten wird. McD, Nordsee und andere sind nur die Spitze des Eisbergs (ok, da hat Bode recht) es sind auch schlechte Fleischer, Gefrierfisch verkaufende Wochenmärktler und aufgepasst! der Gemüseladen an der Ecke, die uns mit schlechter Ware abspeisen, aber wir kaufen es!

Bodes Ansatz das alles nur schlimm ist, teile ich nicht. Und sein Fazit das wir uns zwar wehren können, ein Sieg über die Industrie eher ausgeschlossen ist, auch nicht.

Lesen Sie Pollans Buch, werden Sie Mitglied bei Utopia, lernen Sie kochen und bringen Sie es Ihren Kindern bei. Machen Sie sich frei von der Industrie. Es lohnt sich.

Dann wäre noch das hier:

http://www.pundo3000.com/werbunggegenrealitaet3000.htm

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